Lisa Tatins Werdegang spiegelt eine unermüdliche künstlerische Suche wider, die Bewegung und Stimme vereint. Schon in ihrer Kindheit wurde sie in Akrobatik und Tanz ausgebildet, bevor sie sich dem Trapez und der Tanzperformance widmete. Mit 23 Jahren entdeckte sie den Operngesang und trat in die Haute École de Musique Lausanne/Fribourg ein. 2015 schloss sie ihr Masterstudium in Operngesang an der ZHDK Zürich mit Auszeichnung ab.
Nach zahlreichen Mozart- und Opera-buffa-Rollen wandte sich Lisa der Klangforschung zu und betrachtet die Stimme als lebendiges, formbares Material. Dieser Ansatz führte sie dazu, sich intensiv der zeitgenössischen Kreation zu widmen und mit Komponistinnen (André Décosterd, Blaise Ubaldini, Olga Neuwirth…) sowie mit Theater- und Musikkompanien (Agora, Schoß Company, BNFTS, Le Donne Ideali & guests) zusammenzuarbeiten.
Seit 2019 entwickelt sie gemeinsam mit der Video-/Light-Designerin Simona Gallo hybride Werke, darunter MY:R:NINEREST und LAB_21 – Mon corps n’obéit plus. 2021 inszenierte und interpretierte sie J’ai plié ma langue, ein Werk für Stimme und multiple Perkussion.
2024 setzt sie ihre künstlerische Erkundung mit Personne ne ramasse ma langue, einer performativen Arbeit für zwei Sängerinnen, und Que perdons-nous à gagner du temps ?, das sie am Théâtre Les Halles in Sierre inszeniert, fort. Zudem spielt sie in Peut-être (…) von Jonas Lambelet mit der Cie HitzAhitz und wird bald in FAI LLE (Cie Jerrycan) am Théâtre du Grütli auf der Bühne stehen. Zu ihren zukünftigen Projekten gehören das Solostück Le chant des possibles und ein Werk von Mauricio Kagel mit der SMC Lausanne unter der Leitung von Dominique Tille.
Schoß Company ist eine Plattform für Forschungs- und Klang-/Bildexperimente, die hybride Formen an der Schnittstelle von Musik, Performance und Theater schafft. Die Durchlässigkeit der Ausdrucksformen und die Vielfalt der Künstler*innen, die an jeder Kreation beteiligt sind, bilden das eigentliche Wesen von Schoß.
Webseite Lisa Tatin